In die Fülle an Wundern unter dem Himmel halte ich hin und wieder meine Schöpfkelle. Mal schöpfe ich mit dem Bleistift, mal mit der Kamera. Von dem, was daraus entsteht, möchte ich hier etwas weitergeben ... zum Innehalten, Genießen und als Anregung zum Selber-Schöpfen. Lyrik und Naturfotografie. Alle Rechte bei Gisela Farenholtz.
Samstag, 14. Februar 2015
Stille
Der Moment vor Sonnenaufgang ist immer besonders. Die Stille verdichtet sich, sie liegt zusammen mit dem wachsenden Licht erwartungsvoll auf dem Wasser ... Wegen der bläulichen Lichtfarbe wird diese Zeit die "Blaue Stunde" genannt ... Unmittelbar vor dem großen Moment bekommt das Blau oft einen Stich ins Rötliche, manchmal auch ins Lila, und weiter hinten, zu der östlichen Stelle hin, auf die alle Blicke sich richten, wird es weiß.
Wenn die Sonne dann über dem Horizont steht, ist es oft aus mit der Stille, dann kommt Wind auf und zieht höhere Wellen und lauteres Brandungsgeräusch nach sich. Die Spazierwege beleben sich, die Leute kommen mit ihren Hunden, um über die Fotografin zu staunen, die da mit ihrem Stativ in der Morgenkälte herumsteht. Im Fall der Hunde äußert sich das Staunen in Form von neugierigem Schnuppern - so ein Überfall kann mich sehr abrupt aus meiner tiefen Versenkung herausreißen.
Aber inzwischen kenne ich die Plätze, die die Hundebesitzer in der Regel meiden. Dort bin ich allein mit ein paar Gänsen, Austernfischern oder Eiderenten ... ich bewege mich langsam und behutsam, um sie möglichst nicht aufzuscheuchen. Vor meiner Kamera sind sie einigermaßen sicher, nur wenn sie von sich aus näher kommen, kann es mal sein, dass ich ein Bild versuche. Aber ihre Nähe und ihr Zutrauen sind mir wichtiger als ein Bild!
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